Heimatgilde Frohsinn e.V.

Vöhrenbach im Schwarzwald

das uhrmacherhäusle 

ein echtes schmuckstück

Zurecht trägt das Haus in Vöhrenbach den Namen "Uhrmacherhäusle", denn über viele Jahrzehnte des vergangenen 19. Jahrhunderts wurde das Uhrmacherhandwerk praktisch ausgeführt und das Gebäude beherbergte zugleich die Familien der jeweiligen Besitzer und Uhrmacher. Etwa um die Zeit von 1720 wurden im Schwarzwald die ersten Holzuhren in Handarbeit hergestellt. Elias Dolt erbaute das Haus am Burgweg, am Firstbalken sind die Jahreszahl 1725 und der Name des Erbauers aufgeführt, dies wurde bei den Sanierungsarbeiten entdeckt. Elias Dolt betrieb das Hausgewerbe der Uhrmacherei bis in sein hohes Alter.

Nutzung Wohnstube

Im Erdgeschoss besteht die Möglichkeit einer Bewirtung von bis zu 30 Personen.

Reservierung
Stephan Winker - E-Mail: postfach@heimatgilde-frohsinn.de

Hausordnung & Mietvertrag - klicke hier!

Führungen
Nur nach Vereinbarung - bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf!
E-Mail: postfach@heimatgilde-frohsinn.de

Öffnungszeiten
Nur nach Terminabsprache!

Adresse
Uhrmacherhäusle, Silbergrubenweg 1,
78147 Vöhrenbach


Die Führungen werden von ehrenamtlichen Mitgliedern der Heimatgilde Frohsinn - Arbeitskreis Stadtgeschichte - durchgeführt.


Zur Hausgeschichte
Aus der Entstehungszeit des Uhrmacherhäusles sind in Vöhrenbach nur noch wenige Häuser erhalten, dies ist vor allem auf die drei (vier?) großen Stadtbrände zurückzuführen. Bei dem letzten Großbrand; in der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember 1819 sollen 92 Haushaltungen abgebrannt sein. Das aus Holz gebaute Uhrmacherhäusle überstand diese Katastrophe wohl nur deshalb, weil es außerhalb der damaligen Stadtmauer stand. Nach dem Ableben von Elias Dolt war Mathias Kleiser der nächste Besitzer und Eigentümer, er wurde 1796 in Vöhrenbach geboren und war Taglöhner. Mathias Kleiser verstarb im Jahre 1857 und hinterließ seine Ehefrau Magdalena, geborene Wintermantel und drei eheliche Kinder, Fidel 1823, Josef 1825 und Willibald 1827. Drei Jahre später, im Jahre 1860 hatte die Witwe Magdalena Kleiser das Haus mit allen Rechten und Beschwerden an den Langenbacher Bürger und Taglöhner Theodor Dold verkauft, der dies wiederum im selben Jahr an den Uhrmacher Josef Merz aus Vöhrenbach zum Kaufpreis von 1100 Gulden verkaufte. Über 35 Jahre übte Merz in dem Gebäude das Uhrenhandwerk als Hausgewerbe aus. Seine Frau Mechthilde Merz, geborene Furtwängler, verstarb am 7. April 1903 in Vöhrenbach. Danach traten die erbberechtigten Kinder, Edelbert, Albert und Johann Merz die Hinterlassenschaft der Mutter an. Diese Erbengemeinschaft verkaufte das Haus am 25. August 1903 für 3300 Mark. Der neue Besitzer des Hauses am Burgweg wurde nun Hermann Schreiber und seine Ehefrau Ludwigina, geborene Beha. Hermann Schreiber verstarb am 12. Jubi 1912, ohne eine letztwillige Verfügung für seine Familie mit den neun Kindern erstellt zu haben und dies führte letztendlich zu einem weiteren Besitzerwechsel. Am 14. März 1913 übernahm die Stadtgemeinde das Haus als neuer Besitzer und war dies bis zum Jahre 1984, als das Gebäude auf Gemeinderatsbeschluss hin an die Heimatgilde verschenkt wurde. Seit 1913 diente das Häuschen über viele Jahrzehnte hinweg der Gemeinde als Miethaus. Viele Namen wurden diesem Haus in seiner langen Geschichte zugesprochen, so zum Beispiel das "Schreiberhaus" oder nach dem letzten Mieter Winker, das "Winkerhaus".

Die Reaktivierung des Uhrmacherhäusles
Ein Jahr nach der Übergabe des Uhrmacherhäusles an die Heimatgilde Frohsinn konnte nach Überwindung mancher Schwierigkeiten mit den eigentlichen Sanierungsarbeiten begonnen werden. Solange dauerte die Absicherung der finanziellen Seite durch das Einschalten des Landesdenkmalamtes in Freiburg. Diese Verhandlungen wurden zum größten Teil von der damaligen stv. Vorsitzenden Hildegard Frey geführt, die es sich zur eigenen Aufgabe gemacht hatte, dieses Kleinod zu erhalten. Für die Sanierung der Holzkonstruktion wurde die Schönwälder Zimmerei Göppert gewonnen, welche die Sanierungsarbeiten fachgerecht ausführte.
Viele Mitglieder der Heimatgilde Frohsinn leisteten während der etwa einjährigen Umbauphase ihren Beitrag, um so die anfallenden Kosten zu senken. Die finanzielle Förderung des Landesdenkmalamtes in Höhe von 80% der Gesamtkosten sowie weitere Zuschüsse sicherten das Bauvorhaben ab.

Als denkwürdiger Tag für die Heimatgilde Frohsinn und darüber hinaus für die Stadt Vöhrenbach erwies sich der 12. Juli 1986. An diesem Tag konnte das renovierte Uhrmacherhäusle seiner Bestimmung übergeben werden. In einem Festakt wurde vor allem Hildegard Frey als Initiator und Motor des Bauvorhabens gewürdigt. Das Lob galt auch dem alten Haus selbst, das in der Tat zu einem wahren Schmuckstück geworden war, an dem sich alte Schwarzwälder Holzarchitektur bewundern lässt. Die großen Pläne der Heimatgilde, einen zeitgeschichtlichen Themenraum und anderes dort einzurichten erfüllten sich jedoch erst in späteren Jahren.

Zeitgeschichtliche Themenräume
Am 30. Oktober 2006 konnte die Bevölkerung erstmals die neu eingerichteten Themenräume im Rahmen eines Tages der offenen Tür besichtigen. Besonders im Blickpunkt standen die neu eingerichtete Uhrenwerkstatt und der Fasnachtsraum mit historischen Kostümen. Oben, auf der ursprünglichen Tenne, die sich mittlerweile in einen die ganze Etage umfassenden Ausstellungssaal verwandelt hat, zog die von Siegfried Kleiser eingerichtete Uhrenmacherwerkstatt die Blicke auf sich. Einen Stock tiefer befindet sich die Toni Merz Stube. Der aus Vöhrenbach stammende Künstler ist mit vielen Original-Zeichnungen und Dokumenten aus seinem Leben vertreten. So hat sich letztendlich für die Heimatgilde Frohsinn ein lang gehegter Wunsch erfüllt.